Die Mobilität im Burgenland ist heute stark vom Autoverkehr abhängig. Keine gute Ausgangslage also, wenn man berücksichtigt, dass beinahe zwei Drittel aller CO2‐Emissionen im Burgenland aus dem Verkehr stammen.
Eine unmittelbare und drastische Trendumkehr der Verkehrspolitik, die heute, in Zeiten des allgegenwärtigen Klimawandels noch immer überwiegend auf das Auto setzt, ist deshalb zwingend notwendig.
Der öffentliche Verkehr und insbesondere die Bahn bilden das zentrale Rückgrat einer zukunftsweisenden Verkehrspolitik.
Gemeinsam mit Ungarn könnte das Burgenland die Chance nutzen, stillgelegte Bahnstrecken zu reaktivieren anstatt zuzusperren, Lücken auf der Schiene zu schließen und damit nicht nur wesentlich zur Mobilitätswende beizutragen, sondern auch die lange getrennten Verbindungen zu unseren ungarischen Nachbarn zu stärken.
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Prof. Dr. Karl Aiginger
Bahnausbau ist gerade für eine frühere Grenzregion, die mittlerweile genau zum Zentrum der EU (nach Austritt von UK und Mitgliedschaft des Westbalkans) wird, für die Lebensqualität zentral. Allerdings muss das Bahnkonzept integriert in die Klimaneutralität 2040 werden, damit auch die letzte Meile vom Bahnhof zu Arbeit oder Wohnort elektrisch, mit E Bike oder Fahrrad erfolgen kann. Bahngleise sollen für Photovoltaik genützt werden, nicht mit Glyphosat gespritzt. Subventionen an die ÖBB sollen an anspruchsvolle Klimakriterien geknüpft werde. Verzicht auf Diesel- oder Benzinautos bei Managern und Betriebsräten! Wenn die Bahnverbindung nach Ungarn nicht zustande kommt, sollte die ÖBB einen Wasserstoff- oder Elektrobus bereitstellen. Das Burgenland muss das 1- 2- 3 Ticket rasch umsetzen!
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